Gitte Härter stellt in ihrer aktuellen Blogparade die Frage nach dem Wert von Ideen. Der „Wert von Ideen“, das ist ein großes Thema! Und ein sehr Spannendes! Man könnte auf die Menschheitsgeschichte eingehen, auf Problemlösung im Alltag, auf Edison, auf Innovationen in Firmen… 
Wo soll ich bei diesem Thema anfangen?

 

Als wir noch Höhlenmenschen waren

Wie wäre es mit dem Anfang? Stellen Sie sich vor, Sie leben in einer Höhle, es ist kalt und dunkel und draußen sind gefährliche Tiere. Aber Sie sind nicht alleine. Nein, Sie teilen sich die Höhle mit ihren Freunden und Verwandten. Alle sorgen füreinander. Nachts rücken sie nahe zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Und tagsüber? Na ja, da suchen sie erst einmal nach Essbarem.

 

Es ändert sich Vieles, als einer entdeckt, wie man Feuer machen kann. Alle können sich jetzt am Feuer wärmen, die wilden Tiere kommen der Gruppe auch nicht zu nahe und das Essen schmeckt viel besser.

 

Kochen bringt Evolution

Übrigens, das Zubereiten von Nahrungsmitteln hat viel zur Entwicklung der Menschen beigetragen, wie u.a. in diesem Artikel von Jutta Martha Beiner „Kochen als entscheidender Faktor für Evolutionsschub“ wunderbar beschrieben wird. Erst durch das Kochen wurden Nahrungsmittel leichter und schneller verdaulich. Dadurch wurde die benötigte zusätzliche Energiezufuhr möglich, die für unser Gehirnwachstum erforderlich war.

 

Und was ist daraus entstanden? Unter anderem Ideen für fantastische Leckereien!

Im Laufe der Zeit entstanden Ideen für Couscous-Salat lecker würzig, italienischer Pizzateig, Crêpe, Zucchini-Lasagne, Omas beste Frikadellen. Das ist ein Auszug aus den Top 50 Gerichten auf Chefkoch.de.

Mmmmhhh! Mir läuft das Wasser im Munde zusammen.

 

 

Wie kommt man auf Ideen?

Und ich frage mich manchmal, wie sind die früher bloß auf diese Idee gekommen! Wie kommt man ohne Anleitung, ohne es jemals vorher gesehen zu haben, auf die Idee aus Eiern, Mehl, Wasser und Salz einen  Teig zu machen und diesen dann zu leckeren Nudeln zu verarbeiten?

 

Wahrscheinlich so, wie wir heute auch auf neue Ideen kommen. Manchmal hilft uns einfach der Zufall, es passiert etwas und wir stellen fest, dass das ja ganz toll ist (Fleisch fällt ins Feuer und schmeckt lecker). Oder wir haben ein Problem, das uns nervt oder gefährdet und dann suchen wir nach Lösungen (Bär verfolgt uns und wir bauen eine Falle). Ok, heute verfolgen uns nur sehr selten Bären, aber wir haben andere Herausforderungen.

 

Wir beobachten, wir schaffen Querverbindungen, wir übertragen, wir nutzen unsere Fantasie. Außerdem haben wir Kreativitätstechniken entwickelt, die das Finden von neuen Ideen fördern. Ich könnte viel über Kreativitätstechniken erzählen, angefangen vom klassischen Brainstorming bis hin zum Arbeiten mit Collagen. Darauf werde ich in anderen Posts noch häufiger eingehen.

 

Aber nun zu der eingangs gestellten Frage:

 

Was sind Ideen wert?

Ich würde sagen: Unsere Existenz ist ohne Ideen nicht zu denken. Ideen sind unsere wichtigste Ressource. Unser Ideenreichtum hat uns viel Gutes (aber auch viel Schlechtes) beschert. Immerhin so viel, dass die Weltbevölkerung von 2,5 Milliarden in 1950 auf 7,35 Milliarden in 2015 angestiegen ist und noch weiter steigen wird.

 

Das bedeutet auch: Wir brauchen weiterhin viele neue Ideen. Auch in Zukunft ist unsere Existenz ohne Ideen nicht zu denken. Wie sollen so viele Menschen auf diesem kleinen Planeten leben? Wie können wir die Ressourcen auch für folgende Generationen bewahren? Wie sieht die Arbeitswelt in Zukunft aus? Wie sieht die Gesellschaft in Zukunft aus? Es gibt gewaltige Veränderungen – neue Ideen sind gefragt. Und ich hoffe, wir finden gute Lösungen für ein friedliches Miteinander. Das Potenzial haben wir und es gibt schon viele kreative Köpfe, die sich diesen Themen widmen. Hier nur eine kleine Auswahl:

 

Das ist nur eine winzig kleine Auswahl, es gibt ja so viele brilliante Ideen. Daraus entstehen ganz neue Möglichkeiten und Märkte für Unternehmen und für jeden Einzelnen.

 

Und jetzt noch last but not least:

Kreativität in unserem Schulsystem

Kreativität ist kein angeborenes Talent, das einer hat und der andere nicht. Alle Kinder haben Fantasie. Aus Fantasie, aus Spiel entstehen Ideen. Ken Robinson sagt in seinem wunderbaren Vortrag: Wir kennen heute nicht die Probleme, die unsere Kinder in 50 Jahren lösen müssen. Und dennoch wird in vielen Schulen Kreativität nicht gefördert.

 

Aber auch hierfür gibt es schon gute Ansätze. Zum Beispiel war Finnland nicht zufrieden, wie ihre Schulkinder im internationalen Vergleich abgeschnitten haben, also haben sie Ideen entwickelt, das zu verbessern. Kinder in Finnland verbringen vergleichsweise wenig Zeit in der Schule, sie bekommen keine Hausaufgaben und erzielen doch die besten Ergebnisse weltweit. Das ist doch spannend! Michael Moore geht in seinen Film mit dem Titel „Where to invade next?“ darauf ein. Schauen Sie sich den Trailer an.

 

 

In diese Sinne wünsche ich viel Freude bei der Entdeckung und Umsetzung von neuen Ideen im Kleinen und im Großen.