Mir wurde vor kurzem die Frage gestellt: „Wie kriege ich Motivationslöcher bei den Mitgliedern meiner Gruppe überwunden?“ Diese Frage hat mich zu einem Facebook-Live-Video inspiriert.
Bevor ich mich damit beschäftige, was ein Motivationsloch bei anderen überwindet, betrachte ich das Thema erst einmal aus meiner Sicht. Und dabei ist mir aufgefallen. Wenn ich mich mit Motivation beschäftige, dann hat das zwei grundlegend verschiedene Ursachen.
- Was motiviert mich ganz allgemein?
- Was hält mich in einer konkreten Situation zurück?
- Mag ich das Thema nicht?
- Oder mag ich das Thema, die Aufgabe und komme trotzdem nicht in die Handlung?
Was motiviert mich ganz allgemein?
Und bevor wir spezifisch werden, ist es hilfreich, das Allgemeine geklärt zu haben. Was motiviert mich? Schauen Sie einfach mal zurück auf Situationen, in denen Sie im Flow waren.
- Was war in diesen Situationen besonders?
- Waren Sie alleine oder in einer Gruppe?
- Haben Sie konzentriert für sich gearbeitet oder mit anderen ausgetauscht?
- Was hat Sie an dem Thema fasziniert?
- War es eine neue Herausforderung, konnten sie etwas neues lernen?
- Oder waren Sie auf sicherem Terrain und konnten die Aufgabe aus dem FF lösen?
- Oder, oder, oder
Wenn Sie sich selbst durch Beobachtung nicht auf die Schliche kommen, machen Sie einen Test. Es gibt zahlreiche Persönlichkeitstests, die genau das ermitteln.
Und was machen Sie dann mit diesen Erkenntissen?
Ein wunderbares Beispiel habe ich vor kurzem in einem Blogbeitrag von Förster und Kreuz gelesen: Die einzig sinnvolle Bedienungsanleitung
In diesem Blogbeitrag finden Sie verschiedene Bedienungsanleitungen, so zum Beispiel:
„Abby Falik, … Sie hat auch eine Bedienungsanleitung für sich geschrieben. Was uns daran gefällt: Sie hat sie in sechs Kategorien untergliedert, die wir sehr praktikabel finden:
- Das ist mein Stil
- Diese Dinge sind mir wichtig
- Dafür habe ich keine Geduld
- So kommuniziert man am besten mit mir
- So kann man mir helfen
- Was Menschen über mich missverstehen „
Schreiben Sie eine Bedienungsanleitung für sich selbst.
Stellen Sie sich vor: Jeder in der Gruppe würde so eine Bedienungsanleitung für sich schreiben. Das geht natürlich nicht in jeder Gruppe. In manchen ist es aber durchaus passend. Und dann tauschen sich die Gruppenmitglieder über ihre Bedienungsanleitungen aus.
In unregelmäßigen Abständen führe ich Gespräche mit interessanten Menschen, die einen Beitrag rund um das Thema wertschätzende Unternehmenskultur leisten können. Hast du Interesse, darüber informiert zu werden, sobald ein neues Interview oder spannender Beitrag zu diesem Themenbereich veröffentlicht wird?
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Was hält mich in einer konkreten Situation zurück?
Ein anderer Ansatz, sich mit Motivation zu beschäftigen, ist die konkrete Situation. Ich will oder muss etwas tun und mache es einfach nicht. Da lohnt es sich innezuhalten und nachzudenken.
Liegt es z. B. daran, dass ich das, was ich tun soll, gar nicht mag. Bei mir ist das z.B. die Steuererklärung. Klar, die macht meine Steuerberaterin, aber ich muss immer noch alle Belege sammeln. Für solche Aufgaben brauche ich Termindruck. Und da genügt auch kein selbst künstlich erzeugter. Der Termindruck muss von außen kommen.
Bei mehr Sport reagiere ich anders. Ich habe einen Hund und gehe täglich spazieren. Das ist schon gut. Da meine Hundedame inzwischen schon sehr alt ist, kann ich die Spaziergänge nicht mehr als Sport betrachten. Also wie bringe ich mich zu mehr Sport? Ich habe festgestellt, dass mir Gemeinschaft hilft. Wenn ich mich verabrede und weiß, die andere steht um 8 Uhr am Gartentor und wartet.
Manche Menschen schaffen es mit Belohnungen. Oder sie stellen sich einfach das gute Gefühl vor, das sie haben, wenn sie es erledigt haben.
Was hilft Ihnen? Termindruck, Gemeinschaft, Belohnung…?
Jetzt gibt es aber noch einen weiteren Aspekt, der verhindern kann, dass wir ins Tun kommen. Sie kennen vielleicht den Spruch:
think big – act small
Think big: Gönnen Sie sich größe Ziele! Wenn es um die Umsetzung geht, brechen Sie das was zu tun ist in kleine Schritte herunter. Was ist wirklich zu tun: XYZ anrufen und Termin vereinbaren. Das ist ein kleiner Schritt. Wenn ich das lese, dann weiß ich genau, was ich jetzt tue. Terminkalender öffnen, Telefon in die Hand nehmen, Nummer wählen, Termin vereinbaren.
Vor kurzem habe ich mir vorgenommen ein Webinar zu halten. In meiner Tagesplanung stand „Webinar“. Ich habe es inzwischen geschafft. Raten Sie mal an wievielen Tagen, dieser Punkt in meinem Kalender stand? Ich habe es nicht gezählt. Geschätzt könnten es 40 Eintragungen gewesen sein. Es sind ganz schön viele Schritte, die dazugehören.
Am Anfang habe ich geschoben. Klar, ich wußte nicht so recht, wo ich anfangen soll. Als ich die PPT-Präsentation im Grobentwurf fertig hatte, lief es leichter. Aber auch dann gibt es noch viele kleine Schritte: Landingpage für Terminauswahl, Plattform wählen und einrichten, Termine ankündigen…
Also „Webinar“ ist definitiv zu groß für die ToDo-Liste!
Wenn Sie das nächste Mal der Schieberitis frönen, überprüfen Sie ob die Aufgabe zu groß definiert haben.
Und wenn Sie generell zu zu großen Happen tendieren, dann beschäftigen Sie sich einfach mal z.B. mit GTD – Getting things done oder ähnlichen Methoden.
Ich habe vor kurzem eine 6-Wochen-Challenge bei Monika Thoma mitgemacht, mit dem Ziel: Wir holen uns einen Wochentag zurück. Diese 6 Wochen waren prall gefüllt mit wertvollen Tipps.
Was bedeutet das für Motivationslöcher in einer Gruppe?
- Passt die Gebrauchsanleitung in Ihrer Gruppe? Dann setzen Sie das am Anfang um.
- Sprechen Sie über Ziele und Motivation.
- Versuchen Sie doch einfach mal, kleine Impulse zu geben, die ganz leicht sofort umgesetzt werden können. Das hilft den TeilnehmerInnen auch in stressigen Zeiten weiter mitzumachen und dadurch mit der Gruppe verbunden zu bleiben.
Was machen Sie, um Motivationslöcher zu überwinden?
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