Dramatische Veränderungen von heute auf morgen. Bis zum 12.3.2020 war meine Welt noch in Ordnung und schlagartig war alles anders: Shutdown. 

Ich werde ganz ruhig in solchen Situationen und aktiv. Seltene Ausnahmen – Ja, auch das passiert in diesen Tagen – bestätigen die Regel. Ich weiß, was ich tun kann – psychologisch und organisatorisch. Krisenmanagement ist nichts Neues für mich. Ich habe in meinem früheren Leben für viele insolvente Unternehmen Zukunftslösungen gesucht. Das Wichtigste für mich ist erst einmal Ruhe bewahren und auch anderen dabei zu helfen.  Danach können wir neue Ideen entwickeln.

1. Schritt: Alles auf online

Coachings

Ich bin froh, dass Coachings auch online gehen. Ich werde jetzt so viel wie möglich auf online umstellen. Was ich mit dem nächsten Team-Event mache, in dem es um Zukunftslösungen für ein Unternehmen geht, weiß ich noch nicht. Geht dieses Thema auch online? Dürfen wir uns für Krisensitzungen auch offline treffen. Das wird sich herausstellen. Alles, was ich jetzt online machen kann, werde ich auf online umstellen.

Seit drei Jahren arbeite ich sowieso schon online und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Also den Rest jetzt auch noch herüberretten.

Wird es hier Einbußen geben? Das kann sein. Was sicher ist: Erst einmal werde ich meine Kunden intensiver unterstützen. Ich bin für extra Telefonate und Zoom-Meetings verfügbar mit all meiner Erfahrung. Jetzt ist es so wichtig, einen Sparringspartner zu haben – nicht nur für die Unternehmenskultur und Teamentwicklung, sondern auch für Themen wie Liquiditätsplanung und Strategie. Da holt mich meine Vergangenheit wieder ein, in der ich u.a. Zukunftslösungen für insolvente Unternehmen gesucht und etliche Liquiditätspläne und Business-Pläne geschrieben habe.

ArtNight

Freitag, der 13, war diesen März kein Glückstag – wie sonst immer. An diesem Tag wurden öffentliche ArtNights abgesagt bis zum 14.4.2020. Am Samstag hatte ich dann noch eine private ArtNight, um kurz danach zu erfahren, dass es auch keine privaten ArtNights mehr geben wird.

Seit August 2019 habe ich ArtNights durchgeführt. Diese Arbeit hat mich infiziert wie ein Virus 😉 Es macht so viel Spaß, Menschen, die sonst nicht malen würden, zu begeistern. Ihnen das Vergnügen zu Malen schmackhaft zu machen und am Ende zu sehen wie stolz sie mit ihren Werken nach Hause gehen.

In einem Teamevent für ein Unternehmen, war der Chef, der einzige der malt. Ich dachte: „Das kann ja heiter werde. Alle sind dazu verdonnert zu malen 😉 “ Am Ende des Events sagte ein Mitarbeiter zu mir: „Ich bin heute nicht freiwillig gekommen, aber das nächste Mal komme ich freiwillig!“

Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie viel Freude so etwas macht. Und jetzt, seit dem 13.3.2020 erst einmal nichts mehr.

Das tut mir in der Seele weh, es ist aber auch eine finanzieller Einbuße. Es hat mir so viel Freude gemacht, dass ich viele ArtNights durchgeführt habe. ArtNight arbeitet mit Hochdruck an einer online-Lösung. Es gibt schon ArtNight-Sets im Shop zu kaufen. shop.artnight.com.

Dass gemeinsam Malen auch online wunderbar funktioniert, das habe ich ohnehin in den letzten Monaten getestet. Ich habe Live-Videos gemacht, die ich malend visualisiert habe. Beim Visionboard malen online, habe ich gesehen, welch kreative Stimmung entstehen kann. Faszinierend!

Hier bin ich als ArtNight-Künstlerin im Einsatz. Perspektivenwechsel: Einfach das Bild umdrehen! Bei abstrakten Werken entscheide ich ohnehin erst am Ende, wie herum es sein soll. In diesem Bild steht es fest, da ich Menschen lieber stehend habe und nicht Kopf über. Obwohl es auch einen berühmten Künstler, der Portraits auf den Kopf stellt.

Die Quelle ist in mir

Nachdem am Freitag, 13.3.2020, die ArtNights abgesagt wurden, spürte ich am Samstag früh, Angst in mir aufsteigen. Also habe ich in einem Notizbuch gelesen, das ich im Dezember geschrieben habe und sich mit dem Jahr 2020 beschäftigt hat. Dort stand als Motto für den März 2020: „Die Quelle ist in mir!“ und „Intensive Verbindung mit anderen“. Schlagartig war meine Angst verflogen. Ich wusste, was ich in dieser Zeit tun kann.

Seit Dezember teste ich, ob man auch online gemeinsam malen kann. Angefangen habe ich mit Visionboard malen. Das habe ich weiterentwickelt zu einem neuen Konzept: creative mastermind. Es verbindet Phantasiereisen, malen und Mastermind. Mastermind ist eine Runde von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig Ideen geben und unterstützen.

Eigentlich wollte ich das Konzept am 24.3. in einem Ganztagesworkshop testen, hatte aber schon früher ein Treffen mit Freundinnen, die eine Stunde Zeit hatten. Also haben wir ausprobiert, was man in einer Stunde machen kann. Es wurden zwei Stunden daraus.

Und genau das ist es, was ich jetzt täglich durchführe, für jede und jeden, der sagt: Genau das tut mir jetzt gut. Sei es, weil sie krank zu Hause ist, wie eine junge Frau, die dazu kam. Endlich mal wieder soziale Kontakte und wenn es nur online ist. Sei es jemand, der einfach den Kopf frei bekommen will. Das erleben alle meine Teilnehmerinnen bei den ArtNights auch. Beim Malen kann man nicht über den Alltag nachdenken. Das hilft auch dabei, neue Ideen zu entwickeln.

Je nachdem, wer zusammenkommt werden die Themen sich verändern. Ein junges Mädchen braucht andere Themen, als eine selbständige Frau, der gerade das Geschäft wegbricht. Ich gehe auf das ein was kommt. Ich habe eine Aufgabe und alleine das tut mir schon gut.

Bei einem Visionboard geht es nicht um ein Kunstwerk. Du wählst zuerst eine oder mehrere Grundfarben. Welche Farbe soll das neue Jahr oder Jahrzehnt haben? Welche Stimmung? Und dann kannst du ergänzen, entweder mit Collagebildern oder gemalten Bildern. Es entwickelt sich. Ich hatte zuerst ganz klein eine Villa in der Toskana auf dem Bild, dann wurde sie immer größer. Es wohnen ganz viele Menschen dort – eine Gemeinschaft.

Schade, jetzt kann man nicht einmal in die Toskana fahren. Ich bin sicher, dass das bald wieder möglich ist.

2. Schritt: Krisenmanagement

Eigentlich ist der erste Schritt, alles auf Online, auch schon Krisenmanagement. Situation betrachten, Entscheidungen treffen und schnell handeln.

Jetzt geht’s weiter mit dem Krisenmanagement. Wir wissen nicht, wie lange diese Situation anhalten wird. Was sicher ist: Es verändert verdammt viel.

Diese Woche habe ich spontan ein Video über Krisenmanagement gemacht und meine ersten Gedanken sortiert. Das war das Ergebnis:

Der für mich wichtigste Punkt ist: Ruhe bewahren. Wenn ich merke, dass Angst in mir aufsteigt, was ab und zu passiert, dann entspanne ich mich ganz bewusst. Nun, ich mache das gerne mit Phantasiereisen und Malen, deshalb habe ich diese beiden Elemente auch in mein creative mastermind eingebaut. Jeder Mensch hat andere Ressourcen, um in Balance zu kommen. Was ist deine? Trinkst du eine Tasse Tee oder gönnst dir ein schönes Bad? Meditierst du oder powerst du dich lieber beim Sport aus?

Der zweite Punkt, der für mich in dieser Krise besonders wichtig ist: Immunsystem stärken. Ich habe ein starkes Immunsystem, deshalb geht es eher darum, diesen Zustand zu halten: Ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, Sonne direkt auf die Haut. Es ist so schön, dass momentan die Sonne scheint und es richtig warm ist. Am Wochenende soll sich das ja nochmal ändern. Und dann gehört natürlich auch gesunde Ernährung dazu. Wir haben heute wieder einen Hühnerfonds angesetzt. Hühnersuppe war schon immer eine stärkende Nahrung. Selbst gemacht, mit einem Huhn, das artgerecht gehalten wurde, ist es köstlich. Soziale Kontakte gehören auch dazu! Meinst du nicht? Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass man auch online wunderbar soziale Kontakte pflegen und auch Freundschaften schließen kann. Ich habe schon ein paar Menschen persönlich getroffen, die ich online kennengelernt habe. Wir sind uns wie langjährige Freunde begegnet. Wunderbar!

Dann geht es für mich ans Aufräumen und Ausmisten.  Zuerst kommen die Finanzen dran. Ich schaue alle Posten durch und „miste aus“. Was brauche ich wirklich? Was darf weg? Was kann ich wie schnell ändern? Danach kommt der Rest. Das ist nicht mein Lieblingsthema. Normalerweise drücke ich mich, wenn’s geht, vor solchen Arbeiten. Bin gespannt, wie weit ich komme. Beschäftigen kann ich mich ja ohne Ende. Da habe ich 1000 andere Ideen.

Ich erinnere mich noch an eine Situation vor vielen Jahren. Ich war zu Hause und hab mir das Buch: Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags vorgenommen. Das Buch hatte ich schon ewig. Aus irgendeinem Grund ist es mir in die Hände gefallen – mit erstaunlicher Wirkung. Ich habe die Küche ausgemistet und alles weggeschmissen, was ich schon längere Zeit nicht mehr benutzt habe. Ich muss vielleicht ergänzen, dass ich in dieser Zeit nicht gekocht habe, d.h. es gab ganz viele Dinge, die ich nicht benutzt habe 😉 Alles landete auf einem Haufen. Die Tochter meines damaligen Mannes kam zufällig an diesem Tag zu Besuch. Sie ging gerne auf Flohmärkte. Als sie den Haufen sah, fragte sie: „Was machst du damit?“ „Wegwerfen“, war meine Antwort. Sie fand das prima, hat alles eingepackt und mit auf den nächsten Flohmarkt genommen. Ein paar Wochen später habe ich dann gemerkt, dass  ein feines Sieb doch ganz nützlich ist!

Na ja, und last but not least, geht es im Krisenmanagement darum, neue Ideen zu entwickeln. Da kann ich wieder aus dem Vollen schöpfen, denn neue Ideen habe ich ständig.

Wie geht es dir in dieser Situation?