Das war ein wunderbares Jahr, kreativ, abwechslungsreich, mit wunderbaren Menschen – so wie ich es liebe! Ich habe Menschen persönlich getroffen, die ich online kennengelernt habe. Es war als würden wir uns schon ewig kennen. Im April war ich auf einem Personalkongress in München, auf dem bayerische Unternehmen als Great Place to Work ausgezeichnet wurden. Es gab wieder viele inspirierende Beispiele. Das ist für mich immer eine Quelle für neue Interviews. Durch das Jahr zogen sich viele weitere inspirierende Veranstaltungen wie Meetups der Feelgoodmanager, Arbeitswelt 4.0, liberating structures und eine tolle Veranstaltung der IHK Nürnberg: Frauen unternehmen Wirtschaft, ein FidAr-Stammtisch in München u.v.w. Durch das Jahr zogen sich viele inspirierende Begegnungen mit tollen Menschen – online und offline.

Gar nicht so leicht bei so viel Abwechslung und Inpiration, die Highlights auszuwählen.

Die Zukunft ist weiblich

In diesem Jahr habe ich mit meinem wunderbaren Freund und Kollegen, Christoph Kopp, ein Programm für weibliche Führungskräfte entwickelt. Wir haben das ganze Jahr daran gearbeitet. Angefangen hat es mit einem Brainstorming. Wir haben all unser Wissen unsere Erfahrung und unsere Überzeugungen zusammengeworfen. Unglaublich wie viele Ideen wir hatten! Also haben wir eine Umfrage gemacht, um Prioritäten zu setzen. Das Ergebnis sind 40 Videos zahlreiche Workbooks und Checklisten und ersten Teilnehmerinnen, die Teile daraus getestet und uns Feedback gegeben haben.

Mir war es wichtig, dieses Thema mit einem Mann zusammen zu machen. Es geht darum, gemeinsam erfolgreich zu sein. Dass es Gemeinsam besser geht, wissen wir doch alle. Übrigens war ich in diesem Jahr auf einer tollen Veranstaltung bei Dativ. In einem spannenden Vortrag ging es um Schubladendenken und wie das die berufliche Entwicklung von Frauen behindert. Bei einem Verhältnis 60 : 40 spielt Schubladendenken die geringste Rolle und alle achten mehr auf individuelle Stärken und Potenziale. 60:40 egal wie herum – Das ist doch mal ein Ziel!

Räume schaffen Möglichkeiten

Dieses Jahr hatte ich einen ganz besonderen Ort für einen Visionsworkshop. So eine Gelegenheit bietet sich selten. Es war im Garten eines Gartenbauunternehmens bei Nürnberg. Da gibt es Hügel, einen See, Plätze, an denen zwei oder drei zusammensitzen können, dann wieder Plätze für 10 Leute. Wir hatten gemischtes Wetter. Die Wolken zogen über den Himmel und immer wieder war die Sonne da. Wir konnten den ganzen Garten nutzen. Ich hatte Übungen, in denen die Teilnehmer alleine arbeiten konnten, dann wieder zu zweit und natürlich auch alle zusammen. Manchmal musste ich suchen, wo sich ein Teilnehmer „versteckt“ hat, so viele Möglichkeiten gab es.

Das Ergebnis war wunderschön. Eine Vision für die Zukunft eines Unternehmens. Ein Unternehmen, das Gemeinschaft bietet.

Bei schlechtem Wetter hätten wir allerdings innen arbeiten müssen. Keine Ahnung, welche Vision dann entstanden wäre. Räume schaffen Möglichkeiten. Inspirierende Räume schaffen inspirierende Ideen.

„Stärkenorientierte Führung – Werde die Führungskraft, die in dir steckt“

Im November lief die Beta-Runde für meinen online-Kurs. Mein Kurs war für Gipfelstürmerinnen, also junge Frauen, die gerade eine Führungsrolle übernommen haben oder kurz davor stehen. Ich will jungen Frauen Mut machen, Führung zu übernehmen. Immer wieder erfahre ich von Vorurteilen, die Frauen daran hindern und das ist so schade. Das muss nicht sein.

„Stärkenorientierte Führung – Werde die Führungskraft, die in dir steckt.“ Das waren vier intensive Wochen. Ich war traurig, als sie zu Ende gingen, hätte ich doch noch 1000 weitere Ideen und Impulse gehabt.

Wir haben uns in diesem Kurs natürlich mit unseren Stärken beschäftigt und damit, was gute Führung überhaupt ist. Wir haben Führung in einem privaten Projekt angeschaut, mit allen Sinnen gearbeitet und in unterschiedlichen Ebenen. Mal war die Kindheit Inspiration, mal der letzte Umzug, mal eine kreative gestalterische Übung. In der letzten Woche ging es dann um Stressmanagement und Resilienz. Es nützt nichts, die Stärken zu kennen. Im Stress herrscht das Reptiliengehirn, wie es Vera Birkenbihl so schön genannt hat. Wie kommst du dann aus dem Stress wieder heraus? Wie kannst du dein Denkhirn wieder aktivieren und in deine Stärken kommen?

Insgesamt gab es viel Reflektieren, Nachdenken und Erkennen. Führung zu übernehmen bedeutet, sich persönlich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Und persönliche Weiterentwicklung braucht Zeit zum Reflektieren.

Mein ganz persönlicher Wunsch ist, dass dabei eine wohlwollende, wertschätzende Kultur entsteht, die die Stärken aller Beteiligten nutzt.

SOMBA – eine tolle Gemeinschaft

Der o.g. Kurs ist übrigens im Rahmen eines Mentorin-Programm für online-Business entstanden: SOMBA! Ich beobachte Sigrun, die Gründerin dieses Programms schon eine Weile und bin beeindruckt davon, was sie auf die Beine gestellt hat, und wie Teilnehmerinnen an ihrem Programm sich entwickeln. Faszinierend! Das Programm läuft ein Jahr und begann mit diesem online-Kurs. Ich habe unglaublich viel gelernt.

Und das Beste: Es ist eine wunderbare Gemeinschaft mit Menschen, die sich gegenseitig unterstützen – wohlwollend – wertschätzend – liebevoll – motivierend. Inzwischen weiß ich ja, dass man auch online, gute Beziehungen aufbauen kann. Einigen Menschen, die ich online kennengelernt habe, bin ich inzwischen persönlich begegnet. Es war als würden wir uns schon Jahre kennen. Dabei sind echte Freundschaften entstanden.

Inspirierende Interviews rund um wertschätzende Unternehmenskultur

Auch in diesem Jahr bin ich wieder wunderbaren Menschen begegnet und konnte viele Anregungen aus der Praxis für die Praxis sammeln. Ich habe unter anderem Gespräche geführt mit:

Ich liebe diese Gespräche. Ich gehe über die Schwelle des Unternehmens und spüre die Kultur und komme reich beschenkt mit guten Beispielen und Anregungen wieder nach Hause.

Ein Highlight für mich war es, einen Presseausweis für 2020 zu erhalten! Also die Interviews werden nächstes Jahr weiter gehen.

ArtNight – Malevents in Bars und Restaurants

Eine Freundin hat mir von ArtNight erzählt. Zunächst fand ich die Idee, in einer Bar oder Restaurant ein Malevent zu machen, seltsam. Ich bin kein Nachtmensch. Dann habe ich mich doch als Künstlerin beworben. Ich war neugierig. Als die 6 Umzugskartons mit Material kamen, dachte ich schon: Was habe ich da angestellt! Inzwischen – über 40 ArtNights später – denke ich ganz anders. Es macht mir richtig viel Spaß! Da kommen Menschen, die vielleicht in der Schulzeit zum letzten Mal gemalt haben. Da kommen ganz viele, die einfach nur Spaß haben und etwas Neues ausprobieren wollen. Diesen Teilnehmern die Sicherheit zu geben, dass sie ein ganz individuelles Bild auf die Leinwand zaubern können, ist wunderschön für mich. Ja, ein individuelles Bild. Die Teilnehmer wählen ein bestimmtes Motiv aus, das sie malen wollen. Ich rege sie immer an, ihre eigenen Farben zu wählen und ihre eigene Fantasie einzubringen. Wer will, kann bei der Vorlage bleiben.

Nimm eine Farbe, die du nicht auf dem Bild haben willst, und mach 9 Flecken! Das ist eine Anregung, die ich oft gebe. Als ich zum ersten Mal davon erzählt habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass in einer ArtNight eine Teilnehmerin die Idee aufgreift. Ich gehe durch die Reihen und sehe ein Bild, das sich total verändert hat. Es sieht spannend aus, richtig toll! Ich frage: „Was hast du gemacht?“ Sie antwortet: „Ich habe deine Anregung aufgegriffen!“

Wir können beim Malen so viel lernen und für uns erobern, z.B. Mut etwas Neues auszuprobieren. Wenn wir es nicht mal auf einer Leinwand schaffen, wie sollen wir es dann im richtigen Leben schaffen? Wie viel Mut braucht es, neue Ideen umzusetzen? Wie geht es mir etwas auszuprobieren, ohne vorher zu wissen, was herauskommt? Wie geht es mir, wenn ich etwas mache und es gefällt mir nicht? – Das ist beim Malen ganz einfach: Mach einfach weiter!

Ich liebe es, diese Impulse zu geben.

Wwoof – der etwas andere Urlaub

Kennst du WWOOF? Das ist eine Organisation, die Arbeiter/Urlauber auf Bio-Bauernhöfe vermittelt, die Hilfe suchen. Du machst Urlaub auf dem Bauernhof, arbeitest mit und lernst etwas Neues. Es gibt ganz unterschiedliche Höfe. Du kannst Gemüseanbau, Permakultur, Wildkräuter sammeln auf einer Alm, Käseherstellung und vieles mehr lernen. Mein Mann und ich wollten etwas über Biogemüse und Permakultur lernen. Also sind wir nach Kranitzen auf einen Biobauernhof gegangen. Mein Mann war 4 Wochen dort. Ich hatte leider nur eine Woche Zeit. Ich habe Kräuter und Bohnen geerntet, Unkraut gejätet, und Salatpflänzchen verkauft. Das war eine wunderbare Erfahrung. Vormittags arbeiten, Nachmittags Urlaub. In der Nähe gab es einen wunderschönen Bergsee. Wir sind abends hingefahren, um noch eine Runde zu schwimmen. Die Luft war rein und klar und wir waren abends müde und haben super gut geschlafen. Mein Mann macht seit drei Jahren eine Gesundheitsstudie. Unglaublich: Nach zwei Tagen waren alle Werte spitze. Wir werden das wieder machen.

Gemeinschaftssuche

Das WWOOFen gehört auch zu unserer Suche nach einer Gemeinschaft. Wir wollen mit anderen zusammenleben, mit etwas Selbstversorgung aus dem eigenen Garten, mit öfter gemeinsam kochen, gegenseitiger Unterstützung. Ich bin fasziniert, wie viele Menschen auf der Suche nach einer Gemeinschaft sind. In Nürnberg gibt es regelmäßig Treffen im Martha-Cafe. Wir waren einige Male dort, haben uns inzwischen verschiedene Gemeinschaften angeschaut und gemeinsame Unternehmungen gemacht.

Marzipan

Beim Durchblättern meiner Fotos ist mir aufgefallen, dass ich wohl immer um diese Zeit, irgend etwas Neues ausprobiere. Letztes Jahr habe ich selbst Butter gemacht. Super lecker!!! Und dieses Jahr: Marzipan! Es ist super einfach. Und das Beste: Ich bestimme die Inhaltsstoffe.

70 g Rohrohrzucker im Blender (bei mir ein Thermomix) 8 Sekunden zu Puderzucker zersteuben.
240 g blanchierte und enthäutete Mandeln 8 Sekunden zerkleinern. Selbst blanchieren ist übrigens besser als bereits enthäutete kaufen. Die selbst blanchierten sind saftiger. Ich habe beides ausprobiert.
Dann kommen 20 g Rosenwasser, 10 Tropfen Bittermandelaroma, etwas Vanilleextrakt und evtl. etwas Amaretto dazu. Wenn ich Amaretto dazu gebe, dann nehme ich weniger Rosenwasser, damit es nicht zu naß wird. 20 Sekunden mischen.
Das war’s! Danach kannst du Kugeln formen oder was auch immer du magst und vielleicht mit Kakaopulver beschichten.

Der Haken an der Geschichte: Es hat so gut geschmeckt, dass ich inzwischen 900 g Marzipan gemacht habe und leider ist nur ein Glas voll Marzipankugeln übrig geblieben, das ich verschenken wollte. Es kostet mich täglich Überwindung, diesen Teil stehen zu lassen. Es ist ja so einfach, nochmal eine Portion zu machen 😉

2020 – Was bleibt? Was kommt?

Interviews

Das Jahr hatte auch einige tragische Momente. Todesfälle, Unfälle von Freunden und Bekannten. Zum Ende meines online-Kurses gab es zwei tragische Ereignisse in der Gruppe und weitere im näheren Umfeld. Ein Schlaganfall, zwei Todesfälle, ein schlimmer Unfall eines Kindes.  Ich war zutiefst berührt und fühlte mich zunächst wie gelähmt.

Das hat mir nochmal bewußt gemacht, was mir wirklich wichtig ist.

Beruflich betrachtet ist wichtig mit Menschen zu arbeiten, die wohlwollend und wertschätzend und vielleicht sogar liebevoll sind. Vor kurzem habe ich bei einem Meetup festgestellt: Alleine schon, um drei gute Umarmungen zu bekommen, hat sich der Abend gelohnt. Die drei guten Umarmungen stehen für mich für eine ganz besondere Kultur und Atmosphäre.

Hier begegne ich Menschen, mit denen mir die Zusammenarbeit Freude bereitet, mit denen Nähe entsteht. Das ist möglich, auch in einem beruflichen Umfeld. Das ist es, was ich mir wünsche. Vielleicht sagst du jetzt: Das ist naiv! Deshalb sammle ich gute Geschichten, die zeigen, dass es möglich ist. Ich schreibe einen Blog rund um das Thema wertschätzende Unternehmenskultur. In Interviews zeige ich inspirierende Beispiele. Ich gehe in die Unternehmen und spüre die Kultur schon beim ersten Schritt über die Schwelle. Das werde ich auch im nächsten Jahr fortsetzen. Wenn du ein gutes Unternehmen kennst, über das ich schreiben kann, dann schreib mir bitte eine E-Mail an interview(at)angelikaneumann.de.

Stärkenorientierte Führung

Auch dieses Thema werde ich im nächsten Jahr sowohl online als auch offline voranbringen. Erst einmal wird esdieses Thema vor allem in geben. Natürlich fließt es auch in das Programm ein, das ich 2019 mit meinem wunderbaren Freund und Kollegen, Christoph Kopp, kreiert habe: Die Zukunft ist weiblich! Wir haben all unser Wissen und unsere Erfahrung zusammengeworfen, nach einer Umfrage priorisiert und ausgewählt und mit Herzblut und Leidenschaft über 40 Videos gedreht! Im Frühjahr 2020 wird unsere Masterclass „Die Zukunft ist weiblich“ erscheinen. Ich freue mich riesig darauf!

Das Bild deines Unternehmens

Ich habe ja noch einen ganz besonderen Traum. Immer mehr merke ich, wie wichtig mir die künstlerische Arbeit im Zusammenhang mit Teamentwicklung und Coaching ist. Da steckt so viel Potenzial drin. Das kann ich gar nicht beschreiben, weil das muss man erleben. Ich wünsche mir für das nächste Jahr, dass ich mit mindestens einem großen Unternehmen „Das Bild deines Unternehmens“ mache.  2 Tage – 12 Teilnehmer – 4 große Bilder oder 4 Tage – 24 Teilnehmer – 8 große Bilder oder … viel mehr! Und große Bilder heißt 2 m x 5 m !!! Das ist ein angemessen großes Format! So könnte der Tag ablaufen: Das Bild deines Unternehmens

ArtNight

Und natürlich bleiben die ArtNights. Sie machen mir so viel Freude, dass ich das mit Sicherheit noch viele machen werde. Schau doch mal unter www.artnight.com/kuenstler/angelika-neumann/

Mein Wort für 2020: Kreativität

Wie war dein Jahr?

Hier kommen noch ein paar andere Jahresrückblicke 2019 von tollen Frauen.

English:

Sigrun: 2019, A Year in Review
Jenne Ragazzo: 2019 The Year of Masterminding
Michelle Petit: 2019 You have made me been seen!

Deutsch:

Judith “Sympatexter” Peters: Mein Jahresrückblick 2019: the minor fall(s), the major lift
Anne Retter: Schöpfergeists Jahresrückblick 2019: Mein Online-Business aufbauen
Michaela Schächner: Mein Jahr 2019, Das Aufdecken meines eigenen WARUM hat mir Flügel verliehen
Anke Beeren: 2019 Ein Jahr voller Überraschungen

Und wie war dein Jahr? Hast du auch einen Jahresrückblick geschrieben?